IGF-AiF Zutech 17826BR
Forschungsstelle 1: TU Dresden, Institut für Textilmaschinen und Textile
Hochleistungswerkstofftechnik (ITM)
Forschungsstelle 2: TU Dresden, Institut für Festkörperelektronik (IFE)
Forschungsstelle 3: TITV Greiz
Abstract
In den industrialisierten westlichen Ländern leiden ca. 1–2 % der Bevölkerung an chronischen Wunden. In Deutschland sind ca. 4 Mio. Menschen betroffen. Ein wesentliches Instrument des effizienten stadiengerechten Einsatzes eines modernen Wundmanagements ist das Monitoring des gesamten Wundheilungsprozesses. Eine sensorbasierte und damit objektive Erfassung der Wunddaten ist die Voraussetzung für eine effektive Wundbehandlung. Miniaturisierte, textilbasierte Sensoren für das kontinuierliche Monitoring chronischer Wunden können hierbei unterstützen.
Aufgabenstellung
Das Ziel des Forschungsvorhabens war die Entwicklung miniaturisierter textilbasierter Sensoren für das kontinuierliche Monitoring chronischer Wunden und die Verfahrensentwicklung zu deren sticktechnischer Applikation auf Wundverbandsysteme und ihrer messtechnischen Zusammenschaltung zu modularen Sensornetzwerken.
Lösungsweg
In Kooperation der beteiligten Forschungsstellen, des Instituts für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM), des Instituts für Festkörperelektronik (IFE) und des TITV Greiz, wurden textilbasierte Sensoren für die Wundüberwachung konzipiert, entwickelt, hergestellt und auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft sowie sticktechnisch zu modularen Sensornetzwerken auf textile und nichttextile Trägermaterialien appliziert und messtechnisch zusammengeschaltet. Die textilbasierten Wundmonitoring-Sensoren wurden durch geeignete textiltechnische und chemische/physikalische Beschichtungsverfahren konstruktiv als Faden- bzw. als Mehrschichtfadensensor ausgelegt und basieren auf messtechnischen Verfahren der Impedanz‑, Redoxpotenzial‑ und der rein resistiven Widerstandsbestimmung.
Ergebnis/Anwendungen
Diese textilbasierten Sensornetzwerke besitzen das Potenzial, in Wundverbandsysteme integriert zu werden, um eine längere Verweilzeit der Verbände auf chronischen Wunden durch kontinuierliches Monitoring der physiologischen Parameter zu realisieren, Störungen im Heilungsprozess auf Basis objektiver Messdaten zeitnah zu erfassen und ein besseres Verständnis der Zusammenhänge der relevanten Wundparameter (Temperatur, Konzentration der reaktiven Sauerstoffspezies, NET-Konzentration, pH-Wert und Lactat-Gehalt) für den Heilungsprozess von chronischen Wunden zu erlangen. Die im Projekt entwickelten Sensoren lassen die Aufzeichnung komplexer, physiologisch und chemisch relevanter Faktoren zu. Das ermöglicht nicht nur ein in der modernen Wundbehandlung gefordertes kontinuierliches Monitoring, sondern auch eine Aufzeichnung von Vitalparametern im Freizeit- und Sportbereich. Besonders vorteilhaft hierbei ist der textilbasierte, flexible Aufbau der Sensoren, wodurch eine einfache, an den Anwendungsfall anpassbare Skalierung der Sensorgeometrie möglich ist.
Ansprechpartner
Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Wirtschaftsing. (FH) Sibylle Hanus
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