Greiz, März 2023. Das Forschungsprojekt „WaterJetClean+“ ist im ersten Quartal 2023 gestartet. Die Projektpartner haben sich zum Ziel gesetzt, ein mobiles und flexibel einsetzbares System zur Reinigung von Flussläufen zu entwickeln. Damit soll das System die Müllverschmutzung von Gewässern reduzieren, bevor diese die Ozeane erreicht.
System zur Reinigung von Flussläufen soll energieautark arbeiten
Das mobile und flexibel einsetzbare System zur Reinigung von Flussläufen wird dabei unterstützen, schwimmfähige Abfälle aus Flüssen zu entfernen. Dies wird mithilfe verschiedener Module geschehen: Eine Vorrichtung zur Erzeugung von Wasserstrahlen wird eine Art Strömungsvorhang unter Wasser entstehen lassen, der die Abfälle in eine vorgegebene Richtung zum nächsten Modul lenken wird. Das mit speziellen Textilien konzipierte Energie-Reinigungs-Förderband filtert die Abfälle aus dem Wasser und transportiert diese ans Ufer. Mit Hilfe entsprechend ausgelegter Textilien wird dieses Modul gleichzeitig die für den Betrieb des Systems notwendige Energie aus der Strömung des Fließgewässers generieren – also energieautark arbeiten. Am Ufer erfolgen die Müllabscheidung und Separation in einem kontinuierlichen Prozess. Das Gesamtsystem kann flexibel an den Flusslauf angepasst werden und ist dabei kein Hindernis für Fische und Schifffahrt. Im Ergebnis des Vorhabens wird die Produktvision des „WaterJetCleaner +“ als energie-autarkes Reinigungssystem zur kontinuierlichen Fluss-/Gewässerreinigung von schwimmfähigen Abfällen prototypisch realisiert.
Verschmutzung von Flüssen ist ein zunehmendes Umweltproblem
Die Reinigung der Flüsse von Plastikmüll hat eine besondere Relevanz für den Umweltschutz: Nach Angaben des WWF befinden sich weltweit mehr als 86 Millionen Tonnen Plastikmüll im Wasser. Schätzungen zufolge kommen jährlich 4,8 bis 12 Millionen Tonnen dazu, wovon laut WWF 80 Prozent im Landesinneren produziert und über Flussläufe in die Weltmeere eingetragen werden. Gleichzeitig setzt ein langwieriger Zersetzungsprozess durch mechanische Zerkleinerung und/oder UV-Licht ein. Je weiter dieser Zersetzungsprozess fortschreitet, desto aufwendiger wird es, das Plastik aus dem Wasser herauszuholen. Es ist demnach sinnvoll, den Müll aus den Gewässern so frühzeitig wie möglich zu entnehmen, denn Zersetzungsprodukte wie kleine Plastikteile oder Mikroplastik sind aktuell bereits in vielen Wasserlebewesen nachweisbar.
Partner
Das Projekt wurde im Rahmen des Innovationsnetzwerkes „CleanRiverSolutions“ unter Federführung der ZPVP Zentrum für Produkt-, Verfahrens- und Prozessinnovationen GmbH initiiert. Partner im Projekt sind der Lehrstuhl für Strömungsmechanik und Strömungstechnik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, das TITV Greiz sowie die Unternehmen Hesseland GmbH, Bad Bibra, und Planex Technik in Textil GmbH, Ludwigshafen.
Foto: Projektpartner beim Projekttreffen, v.l.n.r.: Dr.-Ing. Stefan Hörner, Dr. Emeel Kerikous, Frank Gnisa, Heidi Schaarschmidt, Jörg Härtle, Dr. Raik Hesse, Dr. Yvonne Zimmermann, Lutz Stöß, Mario Spiewack
Wir danken dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie für die Förderung des Forschungsvorhabens ZIM KOOP NKF (CleanRiverSolutions) 16KN087344 „WaterJetClean+“, die als Zuwendung aus dem Bundeshaushalt erfolgt.