Forschungsprojekt Smart Repair – InnoKom VF – 49VF200012
Textilien sind omnipräsent, etwa in Form von Kleidung, Heimtextilien oder auch im Mobilitätssektor. Doch selten werden sie so bewusst wahrgenommen wie bei der Verwendung eines Smart Textiles. Die Hightech-Gewebe bestehen aus elektronischen Komponenten, leitfähigen Garnen und winzigen Sensoren und glänzen mit zahlreichen Spezialfunktionen. Intelligente Textilen erobern weiter die Weltmärkte. Doch wie sieht es um die Reparierbarkeit der einzigartigen und funktionellen Produkte aus, sobald die Funktionsfähigkeit verloren gegangen ist?
Die Kombination klassischer Textiltechnik mit hochmodernen elektronischen Applikationen macht den Reiz eines Smart Textiles aus und kennzeichnet es als branchenübergreifenden Hybrid. Da ein Textil mit elektronischen Komponenten als Elektrogerät klassifiziert wird, stellt die umweltgerechte Entsorgung ebendieser eine Herausforderung dar. Der spannende Materialmix wird in dieser Hinsicht zur Hürde. Künftige gesetzliche Anforderungen schreiben die Reparaturmöglichkeit bzw. Recyclingfähigkeit neuer Elektroprodukte vor, wie aus der aktuellsten EU-Richtlinie hervorgeht.
Nachhaltigkeit hat in der deutschen Textilindustrie höchste Priorität, besonders bei der Transformation der Wirtschaft in eine klimaneutrale und digitale Ökonomie und Gesellschaft. Die Reparierbarkeit, welche nur ein Aspekt der Nachhaltigkeit ist, muss künftig bei der Entwicklung neuer Smart Textiles immer mitgedacht werden. Forschende des TITV verfolgen diesen nachhaltigen Ansatz unter anderem im Projekt Smart Repair, welches zur Entwicklung neuer Wege zur Funktionswiederherstellung und Verwertbarkeit von E-Textiles dient. Dazu finden Untersuchungen zu Konstruktionsmerkmalen als auch Prüfungen der Zuverlässigkeit und Haltbarkeit bei Nutzung statt: Was sind häufige Schwachstellen? Wie verlässlich funktionieren die Smart Textiles in typischen Nutzungssituationen? Welche Reparatur-Strategien sind sinnvoll? Die Produkte werden zerlegt und analysiert, wobei Schwachstellen aufgezeigt werden. Daraus wurden entsprechende Prüfpläne abgeleitet.
Innenleben einer aufgetrennten Heizweste
EKG-Elektrode mit einem darauf kontaktierten dehnbaren leitfähigen Band zur Signalübertragung
Im Ergebnis des Projektes stehen Korrelationen zwischen Konstruktion, Fertigung und auftretenden Fehlern elektronischer Textilien für weiterführende Arbeiten zur Verfügung.
Wir danken dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz für die finanzielle Förderung des Forschungsvorhabens InnoKom VF – 49VF200012, die als Zuwendung aus dem Bundeshaushalt erfolgte.